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44 GEOGRAPH. UEBERSICHT. geren Sandhäufung im Ganzen nur wenig, die Wüste gar keine
Abwechselung zeigt, finden wir im Gebirgszug eine reiche Mannig-
faltigkeit
der Formen, die nicht ohne Einfluss auf die Völker ge-
blieben
ist. Das grosse Gebirgsthal, welches sich von Antiochien
im N. bis gegen das Rothe Meer im S. hinzieht, ist das wichtige
Mittelglied zwischen jenen beiden heterogenen Bestandtheilen
Syriens, der Wüste und dem Küstenland.

Wir können keiner besseren Eintheilung folgen als der Ro-
binson’s
, indem wir durch diesen ganzen Landstrich drei Quer-
linien
ziehen. Die Grenze des nördlichsten Theils zieht sich von
der Bucht von Issus zum Euphrat hin; eine Linie, vom Flusse
Eleutheros (Nahr el-Kebîr) nach Höms hinüber gezogen, grenzt
dieses Stück ab. Dies ist Nordsyrien, ein Land, das nur sehr
selten von Touristen besucht wird, jedoch voll der schönsten an-
tiken
Ruinen ist.

Eine zweite Linie denken wir uns etwas südlich von Tyrus
(Sûr) nach Osten gezogen, am südlichen Fusse des Hermon vor-
bei
. Als Gestade würde dieser zweite Theil das alte Phönicien,
im Innern den wichtigsten Theil des Libanon und Antilibanus
und jenseit desselben das altberühmte Gebiet der Hauptstadt
Syriens, Damascus, umfassen. Ein dritter, noch weiter süd-
lich
gelegener Theil würde durch eine vom SO.-Winkel des
Mittelmeeres nach Osten gezogene Linie abgegrenzt werden und das
eigentliche alte Palästina von Dan bis Berseba und den Jordan-
lauf
einschliessen; ein vierter Theil würde die Wüste et-Tîh, die
ʿAraba (das bis ʿAkaba hinab reichende Thal) und östlich davon
das Gebirge von Petra, das eigentlich schon zu Arabien gehört,
umfassen.

Von diesen vier Theilen kommen zwei, der nördlichste und
der südlichste, für den Touristen weniger in Betracht, sowohl we-
gen
der inneren als der äusseren Schwierigkeit des Reisens, der
Unsicherheit und der Strapazen. Unser Augenmerk bleibt daher
wesentlich auf die beiden mittleren Theile, auf Palästina und Liba-
non
, gerichtet, von denen das erstere für die meisten Reisenden die
grösste Anziehungskraft besitzt und daher auch, dem Zwecke dieses
Buches entsprechend, am ausführlichsten behandelt worden ist.

In Hinsicht auf landschaftliche Schönheit hingegen haben
wir bei jenen vier Theilen von N. nach S. nur eine stetige Ab-
nahme
zu constatiren. Die beiden nördlichen Viertel besitzen
die höchsten Gebirgszüge und jene wundervollen Thäler mit
fliessendem Wasser, welches letztere den südlicheren Theilen so
sehr mangelt. Mitten auf der Hochebene der Bekâʿa, so
heisst heute das herrliche, Libanon und Antilibanus trennende
Thal Coelesyrien (hohle Syrien) entspringen in kurzer Entfer-
von
[Entfernung von]
einander zwei Bäche, von denen der eine, der Litâni, nach
Süden fliesst, um sich nach mannigfachen Windungen nördlich
von Tyrus ins Meer zu ergiessen, während der andere nach